"Auch im Jahr 2019 müssen weltweit noch immer über 150 Millionen Kinder arbeiten, um ihr Überleben zu sichern. Das sind über 150 Millionen Kinder, denen eine sorglose Kindheit und ihr Recht auf Bildung verwehrt werden“, erklärte CDU Staatssekretär Norbert Barthle und rückte damit die Bedeutung eines fairen Handels in den Mittelpunkt.
v.l.n.r: Thomas Schiroky, Norbert Barthel, Friedlinde Gurr-Hirsch, Thomas Knödler (stehend) Der CDU Ortsverband hatte zur Informationsveranstaltung über die „FairTrade“ Zertifizierung für die Gemeinde Ilsfeld eingeladen. Ortsvorsitzender Thomas Schiroky freute sich besonders, dass neben zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern auch viele Gemeinderäte hören wollten was Bürger und Kommune vor Ort tun können.
Diese Situation sei nicht nur tragisch für jedes einzelne Mädchen und jeden einzelnen Jungen, sondern auch für die Länder als Ganzes. Gerade Entwicklungsländer seien darauf angewiesen, dass ihre Kinder lernen und ihr Potenzial voll entfalten können, um für sich und ihr Land eine bessere Zukunft aufzubauen. Doch Millionen Kinder müssten tagein tagaus schuften, anstatt zur Schule zu gehen.
„Das müssen wir ändern – mit Zugang zu Bildung und mit fairen Einkommen für die Eltern der Kinder. Darum fordere ich: Jedes Unternehmen muss bei seiner Lieferkette auf die Einhaltung grundlegender Mindeststandards achten. Ich hoffe aber auch auf ein weiteres Umdenken der Verbraucher. Immer mehr Menschen erkennen, dass billige Schokolade, Kleidung und Bananen ihren Preis haben. Wenn Kinder dafür arbeiten müssen, dann ist der Preis zu hoch“, so Barthle.
Der Schlüssel einer erfolgreichen Entwicklungsarbeit bei zwei wichtigen Partnern: Unternehmen die in Entwicklungsländern investieren und Kommunen die sich engagieren und dafür sorgen, dass z.B. die Pflastersteine beim Straßenbau aus fairem Handel kommen und damit ohne Kinderarbeit hergestellt wurden.
Bürgermeister Thomas Knödler berichtete aus der Klimaparterschaft mit Kouga in Südafrika. So hilft Ilsfeld seiner Partnerkommune z.B. dabei Spezialmaschinen zu besorgen um den Wasserverlust des örtlichen Leitungsnetzes zu reduzieren. „In Kouga versickern rund 42% des Wassers im Leitungsnetz. In Ilsfeld sind es 7%“, erklärte Knödler. In den kommenden Wochen und Monaten werde das Thema „FairTrade“ Zertifizierung für Ilsfeld auf die Agenda im Gemeinderat kommen.
Die örtliche Landtagsabgeordnete Friedlinde Gurr-Hirsch betonte die Bedeutung des fairen Handels für die heimischen Landwirtschaft. „Wer sich nachhaltig ernähren möchte, der setzt auf regionale Produkte“, so die Staatssekretärin im Ministerium für den Ländlichen Raum. Betrachte man die Klimabilanz so sei heimische Lebensmittel die beste Wahl. Gurr-Hirsch sprach sich dafür aus örtliche Hofläden und Direktvermarkter zu unterstützen. Da hier die Wertschöpfung weitgehend beim Erzeuger bleibe erhalten die regionalen Landwirte für ihre Produkte bessere Preise. Wie wichtig der Direktvertrieb für die Betriebe vor Ort ist berichteten auch Wolfgang Obenland und Martin Schäfer.
Friedlinde Gurr-Hirsch appellierte an die Verbraucher sich beim Einkauf für fair gehandelte Lebensmittel und Produkte zu entscheiden. Studie zeigten, dass eine überwältigende Mehrheit in Umfragen zwar nachhaltige Lebensmittel bevorzugen, an der Ladentheke sich jedoch nur 17% für das teurere Bio-Produkt entscheiden. „Fairer Handel beginnt bei jedem Einzelnen. Wir entscheiden mit wie produziert wird“, so die CDU Landtagsabgeordnete.